Seit ein paar Monaten verstärken zwei Frauen das Kraftfahrerteam von Brüning Logistics und Mitte Dezember folgt weitere weibliche Verstärkung. Nach wie vor sind Frauen am Steuer eines Lkws immer noch eine Seltenheit. Statistiken zufolge liegt der Anteil bei ca. 3 % in dieser Berufsgruppe1. Bei insgesamt 40 Fahrer:innen liegen wir dann somit bereits über dem bundesweiten Durchschnitt. Selbstverständlich freuen wir uns über jeden Neuzugang. Aber es ist schon eine kleine Besonderheit, gleich zwei Fahrer:innen auf einmal bei uns im Team aufnehmen zu können, das ist geballte Frauenpower.
Auf der Straße stehen sie jedoch vor denselben Herausforderungen wie ihre männlichen Kollegen. Da gibt es keine „Extratouren“. Und so romantisch die Vorstellung des Lebens in der Fahrerkabine manchmal auch sein mag, es kann zum Knochenjob und zur Geduldsprobe werden. Wir sind jedenfalls stolz auf unser gesamtes Fahrerteam, das die Waren tagaus, tagein sicher von A nach B bringt.
Um einen Einblick in die Arbeit und den Arbeitsalltag unserer Kolleginnen zu erhalten, hier ein kurzes Interview mit den beiden.
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Wie bist du zum Beruf Lkw-Fahrerin gekommen?
Christina: Mein Bruder war lange Zeit Lkw-Fahrer und ich durfte schon früh mitfahren. Da hat es mich auch auf Anhieb gepackt. Dann wollte ich auch unbedingt den Führerschein machen. Mein Bruder hat mich immer aufgezogen und meinte, ich würde das sowieso nicht schaffen, was mich nur noch mehr angestachelt hat. Und nun sitze ich seit 22 Jahren hinterm Steuer.
Doris: Ich wollte bereits ganz jung, vor ca. 30 Jahren, Lkw-Fahrerin werden. Mich hat das immer schon fasziniert. Ich habe damals auf einem Autohof gearbeitet und hatte dadurch schon erste Berührungspunkte zu diesem Beruf. Außerdem war eine Nachbarin ebenfalls Lkw-Fahrerin und hat mich auch mal mitgenommen. Doch dann entschied ich mich vorerst für einen konventionellen Ausbildungs- und Berufsweg.
Vor 2 Jahren habe ich dann endlich den großen Schritt gewagt und wollte zunächst mal sehen, ob ich überhaupt den Führerschein schaffe. Das hat auf Anhieb super funktioniert und jetzt bin ich Lkw-Fahrerin!
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Wie bist du zu Brüning Logistics gekommen?
Christina: Ein ehemaliger Kollege hat mich auf Brüning aufmerksam gemacht. Und schon bin ich hier.
Doris: Über Facebook. Ich habe dort eine Stellenausschreibung gesehen und mich einfach spontan beworben – was, wie man sieht, auch bestens geklappt hat.
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Was macht dir bei deiner Arbeit hinterm Steuer am meisten Spaß?
Christina: Ich finde es einfach schön, dass man bei der Arbeit für sich alleine ist. Wobei, das stimmt nicht ganz, alleine bin ich eigentlich nicht, denn mein Hund fährt immer mit. Und natürlich kommt man viel rum und sieht viel.
Doris: Ich mag vor allem die Langstrecken, hunderte Kilometer einfach nur fahren. Das find ich toll. Und bei mir ist ebenfalls mein Hund stets mit an Bord.
Aber auch die ganze Kommunikation mit den Kolleg:innen, den Disponent:innen, all den Leuten, mit denen man täglich Kontakt hat, macht mir total Spaß.
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Wie ist es so mit den männlichen Kollegen? Hast du das Gefühl akzeptiert zu werden?
Christina: Naja, den einen oder anderen blöden Machospruch kriegt man schon mal zu hören, das wird immer so sein. Gewisse Vorurteile kriegt man eben nicht so schnell aus den Köpfen raus. Da helfen auch keine Fernsehformate, die das Berufsbild der Lkw-Fahrerin vermeintlich aufpolieren wollen, eher das Gegenteil ist der Fall. Aber wenn man sich als Frau verbal zu wehren weiß und sein Können unter Beweis stellt, dann kriegt man das schon hin.
Hier bei Brüning Logistics kann ich jedenfalls nur Positives berichten. Meine Kollegen sind alle sehr nett, hilfsbereit und ich fühle mich voll und ganz akzeptiert.
Doris: Da schließ ich mich meiner Kollegin an. Bei Brüning Logistics ist die Arbeit mit den Kollegen wirklich sehr entspannt und völlig problemlos.
Aber auch sonst kann ich mich nicht wirklich beschweren. Im Großen und Ganzen fühl ich mich mit den Kollegen draußen auf der Straße gleichauf. Ich muss sogar gestehen, dass man manchmal einen kleinen „Frauenbonus“ erhält, was die Arbeit natürlich erleichtert. Andererseits kommt es schon mal vor, dass die Leute ganz genau hinschauen oder einen als Frau auch absichtlich in herausfordernde Situationen bringen, nur um zu sehen, ob man das wirklich schafft. Das ist jedoch die Ausnahme.
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Gab es in deiner Zeit als Fahrerin irgendein besonderes Erlebnis?
Christina: In den vielen Jahren habe ich sicher das eine oder andere erlebt, ein ganz spezielles Ereignis kann ich jedoch nicht hervorheben. Es ist einfach insgesamt ein toller Job, der mir Spaß macht!
Doris: Ein besonderes Erlebnis kann ich so spontan jetzt auch nicht benennen. Aber ich hatte z. B. mal eine Fahrt zum Genfer See, wo ich zuvor noch nie gewesen war. Ich war hin und weg, die Landschaft war einfach beeindruckend und es hat sich angefühlt wie Urlaub. Sowas gehört zu den vielen kleinen Momenten, die diesen Beruf ausmachen.
Immer wieder schön ist natürlich auch, wenn man vor einer schwierigen Situation steht, man zweifelt, ob man es hinbekommt und es dann doch beim ersten Mal schafft. Das ist ein tolles Gefühl.
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Herzlichen Dank für eure Zeit und das Interview!
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