Als Akteur im nationalen wie internationalen Biomassemarkt setzt sich die Brüning Group für eine nachhaltige und effiziente Nutzung von Holzpellets ein. Mit unserem Fokus auf den deutschen und europäischen Markt, insbesondere auf das vereinigte Königreich, Frankreich und Italien als unsere Kernmärkte, verfolgen wir die Entwicklungen und Trends in der Branche genau.
Die globale Nachfrage nach Pellets wird laut einer revidierten Prognose für 2024 auf 49,4 Mio. Tonnen weltweit geschätzt, davon 33,9 Mio. Tonnen in Europa.* Damit wird auch in diesem schwierigen Jahr der Verbrauch an Holzpellets weiterwachsen, wenn auch nicht so stark wie bisher erhofft. Weltweit wächst der Verbrauch an Pellets in allen Bereichen, somit auch in diesem Jahr, um ca. 5 Mio. Tonnen gegenüber dem Vorjahr. Insbesondere der Teilmarkt für Industriepellets erreicht mit einem erwarteten Verbrauch von lediglich 15,4 Mio. Tonnen in Europa einen deutlich niedrigeren Verbrauch als bisher erwartet. Der Markt für Heizpellets entwickelt sich weiterhin stabil mit einem erwarteten Verbrauch von 18,5 Mio. Tonnen in Europa. Gründe hierfür sind u. a. eine höhere Produktion in CfD-geförderten Anlagen im Vereinigten Königreich und eine gedämpfte Nachfrage in anderen europäischen Kraftwerken aufgrund einer großen Anzahl geplanter und ungeplanter Ausfälle.
Im Gegensatz dazu blieb das Angebot an Holzpellets im zweiten Quartal 2024 weitgehend stabil, mit einer Gesamtkapazität von 70 Mio. Tonnen pro Jahr und 6,2 Mio. Tonnen an im Bau befindlichen oder finanzierten Kapazitäten. Hohe Lagerbestände in den Pelletwerken und geringes Interesse am Spotmarkt dämpften die Produktion in allen Regionen. Außerdem bremst der Mangel an neuen langfristigen Abnahmeverträgen aus Europa die Projektentwicklung.
Das Ungleichgewicht bei Angebot und Nachfrage für 2024 zeigt sich in einem erwarteten Überangebot von bis zu 1,8 Mio. Tonnen, was zu einer geringeren Auslastung der Pelletwerke, besonders in kostenintensiveren Regionen, führen könnte und die Preise in den vergangenen sechs Monaten weiter auf Talfahrt schickte. Im ersten Quartal 2024 stiegen die Holzpelletimporte in Europa um 3 % auf 4,6 Mio. Tonnen im Vergleich zum Vorjahr.
Die Spotpreise für Industriepellets in Europa setzten ihren Abwärtstrend fort, beeinflusst durch hohe Lagerbestände sowohl bei Produzenten als auch bei den Kraftwerken. Gleiches gilt auch im Segment der Premiumpellets für den Heizungsmarkt. Die Prognose für die Spotpreise im nächsten Winter wurde nach unten korrigiert, es wird jedoch ein Aufschwung ab dem Sommer erwartet. Ein ausreichendes Angebot auf dem Wärmemarkt lässt keinen anhaltenden Preisanstieg in der zweiten Jahreshälfte erwarten. Niedrigere Produktionskosten in Mitteleuropa tragen dazu bei, die Preise stabil zu halten.
In Deutschland sank der Absatz von Heizungsanlagen im ersten Quartal 2024 erheblich. Laut dem Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) fiel der Verkauf von Biomassekesseln um 81 % im Vergleich zum Vorjahr, während der Absatz von Pelletkesseln um 86 % zurückging. Insgesamt sanken die Heizungsanlagenverkäufe um fast 30 %. Diese Entwicklung ist überraschend, da die Bundesregierung ab Januar 2024 die Förderung von Pelletheizungen deutlich erhöht hat. Die positiven Effekte dieser Erhöhungen sind jedoch noch nicht sichtbar, vermutlich aufgrund komplexer Antragsverfahren und administrativer Herausforderungen.
Die Pelletproduktion in Deutschland erreichte im ersten Quartal 2024 ein Rekordhoch von 908 kt, ein Anstieg von 6 % im Vergleich zum Vorjahr. Jedoch fiel der Absatz von Pellets in Säcken auf 20 % des Gesamtvolumens, verglichen mit 30 % im Vorquartal. Dies wird auf das veränderte Kaufverhalten der Verbraucher zurückgeführt, die in kleineren Mengen kaufen, in der Hoffnung, später im Jahr größere Mengen zu erwerben. Für das zweite Quartal 2024 wird eine niedrigere Produktion erwartet, ähnlich dem Niveau des zweiten Quartals 2023.
In Frankreich verzögern sich die geplanten Umstellungen von Kohlekraftwerken auf Pellets aufgrund wirtschaftlicher Bedenken und fehlender Betriebsbeihilfen. Die französische Produktion sank im ersten Quartal 2024 um etwa 15 % im Vergleich zum Vorjahr.
Diese Entwicklungen, zusammen mit Produktionsdrosselungen und hohen Lagerbeständen in Pelletwerken, beeinflussen den Markt signifikant. Wir beobachten die Marktbewegungen kontinuierlich und passen unsere Strategien flexibel an, um Chancen optimal zu nutzen und Herausforderungen erfolgreich zu meistern. Unser Ziel ist es, innovative Lösungen zu entwickeln, die es uns ermöglichen, unseren Kunden stets bestmöglichen Service und hochwertige Produkte zu bieten.
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* Die hier angegebenen Daten und Inhalte basieren auf folgender Quelle: HAWKINS WRIGHT, The Outlook for Wood Pellets – Demand, Supply, Costs and Prices; Number 38 – Second Quarter 2024